Heute kann ich sagen, ich bin Andrea und ich habe ein Gefühl dafür, wer ich bin.

Doch das war nicht immer so, denn ich hab mich viele Jahre versteckt. Ich war die gute, strebsame, erfolgreiche Tochter, die engagierte Gymnasiallehrerin und Kollegin, die Partnerin, die gefallen wollte, die Freundin, die immer da ist und die Mama, die alles für ihr Kind gibt.

Gegen all dies ist nichts zu sagen, aber ich habe dabei völlig vergessen herauszufinden wer ICH eigentlich bin, was ich mir wünsche, welche Bedürfnisse ich habe. Ich war eine Meisterin darin, meine Grenzen scheinbar immer weiter auszudehnen und noch mehr Energie von irgendwo hervorzuzaubern, um ja allen Ansprüchen genügen zu können, vor allem den Ansprüchen an mich selbst.

Natürlich war ich keine Zauberin - die Energie wurde nicht mehr - und mein Körper sendete mir immer deutlichere Signale, um mir zu zeigen, dass ich so nicht weitermachen konnte. Nachdem mein Immunsystem in den Jahren ab 2009 immer öfter schwächelte, wurde ich 2012 das erste Mal in meinem Erwachsenenleben richtig krank. Das war eine Zeit, in der mir klar wurde, dass sich etwas ändern musste. Mir dies einzugestehen, fiel mir nicht leicht. Nein, es war richtig schwer, weil ich doch in den Jahren davor schon versuchte Dinge anders zu machen. Es bedeutete also, dass ich noch mehr auf den Prüfstand stellen musste.

Ich wählte, mich auf meinen Weg zu machen. Anfangs ging ich zögerlich und machte mal kleine und mal große Schritte. Ich lernte und lerne auf ganz unterschiedliche Weise und mit ganz verschiedenen Menschen und Lehrer*innen. Ich machte unterschiedliche Ausbildungen und lernte durch Bücher, Podcasts und ganz viel durch das Leben selbst.

Mal kam ich schneller voran und für die eine oder andere Teilstrecke meines Weges brauchte ich länger.

Mein Weg war nicht ohne Brüche und ohne Schmerzen, denn loszugehen, bedeutete für mich ALLES auf den Prüfstand zu stellen. So endete meine langjährige Partnerschaft, ich zog um, Freundschaften sortierten sich neu und einige gingen auseinander. Ich übte mich im Loslassen und im Neuentdecken. Ich durfte viel über mich und mein Leben lernen, erkannte bestimmte Aspekte in mir, die schon immer da waren, denen ich aber wenig oder keinen Raum gab.

Ich entdeckte:

• meinen ganz eigenen Ausdruck jenseits von Sprache durch das Improvisieren von Musik wieder
• die tiefe Wirkung, die Klang auf meinen Körper und meine Seele hat
• meine große Freude und Begeisterung, wenn ich Menschen begleiten und unterrichten darf
• meine Fähigkeit das Potenzial in anderen zu sehen und sie dabei zu unterstützen es selbst zu tun und zu fühlen
• mein JA zu meiner Verbindung zur geistigen Welt
• mein JA zu meiner Fähigkeit andere durch die Verbindung zur geistigen Welt tief zu berühren
• mein JA dazu, dass andere mit meiner Hilfe durch diesen besonderen Kontakt tiefe Erkenntnisse gewinnen können.

Durch meinen Weg habe ich gelernt, dass es gut werden kann, auch wenn Teilstrecken des Weges mir manchmal ALLES abverlangt haben. Und ich habe gelernt, dass es absolut wichtig ist, mich zu kennen, meine Bedürfnisse wahrzunehmen und meine Grenzen anzuerkennen und klar zu kommunizieren, um gesund zu bleiben und mit Energie und Freude für mich und andere da sein zu können. 

Inzwischen weiß ich, dass: 

• mein NEIN zu anderen, ein JA zu mir selbst sein kann
• am Wasser sein - besonders auf meiner Herzensinsel HIDDENSEE - mir viel Kraft schenkt und mich im Loslassen unterstützt
• ich Zeiten des Rückzugs brauche, um mit mir in Kontakt zu kommen
• ich echte Begegnung mit anderen Menschen brauche, um meine Seele zu nähren
• ich meine Stimmung ändern kann, wenn ich anfange zu tanzen
• ich gut mit mir allein sein kann.

Durch alles, was ich in den Jahren gelernt und auf bestimmten Ebenen verinnerlicht hatte, war ich der Meinung, ich sei gut aufgestellt und könnte gut für mich sorgen.

Doch dann wurde der verwundbarste Teil in mir – mein Mamaherz – 2021 schwer geprüft. Es gab einen weiteren Bruch in meinem Leben, der ganz plötzlich und unvorbereitet alles anders sein ließ. Durch diese Erfahrung habe ich auf einer sehr viel tieferen und existenzielleren Ebene erfahren, was Loslassen bedeutet und gelernt zu akzeptieren, dass es keine Sicherheiten im Leben gibt. Ich habe mehr und mehr geübt zu vertrauen und kann heute sagen, ich wurde und werde belohnt.

In dieser Zeit habe ich gemerkt, dass es keinen Fahrplan für diese stürmischen Zeiten gibt. Und doch, war ich durch meinen bisherigen Weg darauf vorbereitet, meine Bedürfnisse wahrzunehmen, Self-Care Routinen für mich zu etablieren, um Hilfe zu bitten und zu lernen mich halten zu lassen und mich selbst zu halten. Wie in keinem anderen Veränderungsprozess zuvor, wurde ich hier im größten Sturm meines Lebens mit Energiearbeit und Selbstfürsorge mehr und mehr mein eigener Anker. Ich bin so dankbar für all die wundervollen Menschen, die in dieser Zeit an meiner Seite waren und es noch sind.

Ich weiß schon lange, dass es eine gute Wahl ist, Gefühle zuzulassen. Ich habe Freude, Liebe und sehr viel Schmerz gefühlt und zugelassen. Ich hab das erste Mal in meinem Leben gewählt mich ganz mit all meiner Trauer und Hilflosigkeit anzunehmen und mich meinen Herzensmenschen so zuzumuten. Das ist eines der größten Geschenke für mich.

Ich bin so sehr gewachsen, habe durch die Erfahrung des wirklichen Loslassens gelernt, auf eine Weise in das Leben, in mich und meine Schöpferkraft zu vertrauen, wie ich es bis dahin noch nicht konnte.

Und weil ich in dieser Zeit so sehr gelernt habe, auf meine innere Stimme zu hören, hab ich mich für eine weitere große Veränderung in meinem Leben entschieden. 2022 hab ich nach 17 Jahren meinen Job als Gymnasiallehrerin an den Nagel gehängt und mich inzwischen ganz für meine Leidenschaft das energetische Begleiten von Frauen entschieden. 

Wenn du spürst, es ist Zeit dich zu entdecken und 

deinen Weg weiterzugehen, begleite ich dich von Herzen gern.

Nimm deine Schöpferkraft an und wähle deinen Weg mutig zu gehen.

Sag JA zu deiner Lebendigkeit und erlaube dir groß zu träumen.

Wisse, dein Leben ist zu kurz für irgendwann.

By taking care of yourself, you are taking care of your world.